Kirche Santa Rita da Cascia alle Vergini

Die verborgenen Schätze des Rione Trevi

Die Kirche, die seit Anfang des 20. Jahrhunderts der Heiligen Rita von Cascia geweiht ist, liegt nur wenige Schritte vom berühmten Trevi-Brunnen entfernt und ist eines der kleinen Meisterwerke des römischen Barocks. Ihre Geschichte beginnt im Jahr 1615, als sie an der Stelle einer bereits bestehenden Kirche mit dem Namen Santa Maria delle Vergini errichtet und den Augustinerinnen des nahe gelegenen Kollegs Madonna del Rifugio überlassen wurde. Nur wenige Jahre später beauftragten die Nonnen Francesco Peparelli mit dem Umbau und der Vergrößerung des Gebäudes, das für die Bedürfnisse ihrer Gemeinschaft bereits nicht mehr ausreichte. Die 1696 fertig gestellte Fassade und der Hochaltar werden Mattia de' Rossi zugeschrieben. Der römische Architekt war ein Schüler und Mitarbeiter Berninis und hatte dessen berufliches Erbe übernommen und war in verschiedenen Positionen sein Nachfolger, unter anderem als Architekt der Fabbrica di San Pietro und als Fürst der Accademia di San Luca.

Unmögliche und verzweifelte Fälle

Im Jahr 1871, mit dem Ende der päpstlichen Temporalherrschaft nach dem Bruch der Porta Pia, wurde das Kloster vom Staat beschlagnahmt und die Kirche dekonsekriert. Im Jahr 1904 wurde die Kirche jedoch der Arciconfraternita della Santa Spina della Corona di Nostro Signore Gesù Cristo e di Santa Rita da Cascia (Erzbruderschaft vom Heiligen Dorn der Krone unseres Herrn Jesus Christus und der Heiligen Rita von Cascia) zugewiesen, um die Kirche am Fuße des Kapitolshügels zu ersetzen, in der die Bruderschaft ihren ersten Sitz hatte und die kurz darauf für die Eröffnung der Via del Mare abgerissen wurde (die abgerissene Kirche, die in den 1940er Jahren nicht weit entfernt wieder aufgebaut wurde, ist heute ein von der Stadt Rom verwalteter Ausstellungsraum). Die Kirche in der Via delle Vergini wurde also für den Gottesdienst wiedereröffnet und der „Heiligen der unmöglichen Fälle“ gewidmet, die inzwischen von Papst Leo XIII. im Jahr 1900 heiliggesprochen worden war.

Gold, Stuckarbeiten und Fresken

Eine anmutige und schlichte Fassade führt zu einem Innenraum mit griechischem Kreuzgrundriss und zentraler Kuppel. Die Kirche ist mit Fresken und Stuckarbeiten (von Filippo Carcani) aus dem späten 17. Jahrhundert reich verziert. Eine Vielzahl von Heiligen und Engeln bevölkern die schönen Fresken in der Kuppel, die die Herrlichkeit des Paradieses darstellen und dem Maler Michelangelo Ricciolini (ca. 1695) zugeschrieben werden, während der Unterbogen in der Hauptkapelle mit der Heiligen Dreifaltigkeit ein Werk von Ludovico Gimignani ist. Auf dem rechten Altar befindet sich ein Gemälde von Pietro Lucatelli, einem Nachfolger von Pietro da Cortona, mit dem Heiligen Augustinus und der Heiligen Monica. Bemerkenswert ist auch der Hauptaltar, der in einem Baldachin mit Engelsfiguren steht. Im Jahr 1912 wurde eine der Kapellen links vom Eingang (Kapelle Unserer Lieben Frau von Lourdes) umgebaut, um das Innere einer Grotte nachzubilden. Die Gegenfassade wird vom monumentalen Chor aus geschnitztem und vergoldetem Holz eingenommen, dessen Kragsteine von kleinen Nonnenköpfen geschmückt werden.

Die Rosen der Heiligen Rita

Am Festtag der Heiligen, dem 22. Mai, wird die Kirche in einen Garten verwandelt, in dem Rosen gesegnet und an die Gläubigen verteilt werden. Der Ritus der gesegneten Rosen geht auf die Legende des Rosengartens zurück, den die Heilige auf wundersame Weise im kalten Januar zum Blühen brachte, als Rita krank und dem Tod nahe im Kloster lag.

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Foto Redaktion Turismo Roma