Basilika Santi Bonifacio e Alessio

Die Basilika Santi Bonifacio e Alessio wurde zwischen dem 3. und 4. Jahrhundert erbaut und war ursprünglich dem Heiligen Bonifatius gewidmet, einem christlichen Märtyrer, der nach einem Leben in Reichtum und Ausschweifung zur Bekehrung kam. Im Jahr 986 wurde die Kirche auch dem Heiligen Alexis geweiht, der einer Legende aus dem 5. Jahrhundert zufolge ein junger römischer Patrizier war, der vor einer arrangierten Ehe in den Osten floh. Als er viele Jahre später nach Rom zurückkehrte, wurde er von seinen Verwandten nicht anerkannt und war gezwungen, den Rest seines Lebens als Bettler im Keller seines Palastes zu leben. Ebenfalls im Jahr 1217 wurde die Kirche wiederaufgebaut und die Reliquien der beiden Heiligen unter dem Hochaltar aufgestellt.

Ihr heutiges Aussehen verdankt die Basilika den umfangreichen Arbeiten, die vor dem Jubiläumsjahr 1750 auf der Grundlage eines Entwurfs von Giovanni Battista Nolli (1701-1756) begonnen wurden, der später von Tommaso De Marchis (1693-1759) überarbeitet wurde. Weitere Arbeiten wurden zwischen 1852 und 1860 von den Somaschi-Patres durchgeführt, denen Pius IX. die Basilika geschenkt hatte.

Die Fassade der Kirche aus dem 16. Jahrhundert ist ein Werk von De Marchis. Auf der rechten Seite befindet sich der Glockenturm aus dem 13. Jahrhundert mit doppeltem Spitzbogenfenster. Der schöne Kreuzgang, von dem aus man einen herrlichen Blick auf den Petersdom im Vatikan hat, ist mit Granitsäulen aus alten Gebäuden geschmückt.

Man betritt die Basilika durch einen mittelalterlichen Quadriportikus. Der Innenraum besteht aus drei Schiffen, die durch Säulen mit kannelierten Pilastern und korinthischen Kapitellen unterteilt sind. An der Innenfassade lehnt die Holztreppe, unter der der Heilige Alexis gelebt haben soll und die von einem großen Glaskasten bewacht wird, der von Engeln und Putten getragen wird. Die Dekoration des Gewölbes des Kirchenschiffs stammt von Michele Ottaviani, die der Apsis und der Zwickel des Querschiffs von Carlo Gavardini.

Vom Presbyterium aus gelangt man in die romanische Krypta, in der die Reliquien des Heiligen Thomas Becket, Erzbischof von Canterbury und großer Freund von König Heinrich II. von England, aufbewahrt werden. Seine Freundschaft mit dem mächtigen Herrscher brachte ihm 1162 die Ernennung zum Erzbischof von Canterbury und Primas von England ein, ein Amt, das ihm allerdings nicht wenig Schwierigkeiten bereitete. Als unbestechlicher Mann und Beschützer der Kirche weigerte er sich, sich den Wünschen des Königs zu beugen, der sein erbittertster Feind wurde. Um sich zu retten, musste Thomas zunächst nach Frankreich und dann nach Rom fliehen.

In der Krypta wird auch eine Säule aufbewahrt, an die der Heilige Sebastian zum Zeitpunkt seines Martyriums gebunden war.