Kirche Santa Maria del Priorato

Die Kirche gehört dem Souveränen Malteserorden und wurde von Gian Battista Piranesi vollständig renoviert und dekoriert.

Im Jahr 1761 widmete Piranesi der Adelsfamilie Rezzonico seine Abhandlung „Della Magnificenza ed Architettura dei Romani” (Über die Pracht und Architektur der Römer). Im Jahr 1764 beauftragte Kardinal Giovanni Battista Rezzonico, ehemaliger Großprior des Ordens, Piranesi mit der Renovierung nicht nur der Kirche, sondern auch der Gärten der Villa und des davor liegenden Platzes. Im Jahr 1765 machte Piranesi Santa Maria del Priorato zu einem der ersten und schönsten Bauwerke im neoklassizistischen Stil, das sowohl im Gesamtkomplex als auch in den dekorativen Details äußerst originell ist.

Der venezianische Künstler gestaltete die Kirche komplett neu und schuf eine echte Grabkammer zu Ehren der Großprioren und Großmeister des Malteserordens, wobei er gekonnt die Ikonografie der ägyptischen, etruskischen und römischen Welt miteinander verband.

Symbole wie der Sarkophag, die Schlange, der Schädel, die umgedrehten Fackeln, begleitet vom gekrönten Doppeladler, dem Wappen der Rezzonico, zeugen von Piranesis Wunsch, diesen Ort der Verehrung in sein architektonisches und spirituelles Vermächtnis zu verwandeln.

Die Fassade besteht aus einer einzigen Reihe von vier kannelierten Lisenen mit reich verzierten Kapitellen und einem Portal, das von einem Okulus und einem dreieckigen Giebel überragt wird. Der sehr eindrucksvolle Innenraum in Form eines lateinischen Kreuzes mit seitlichen Nischen und einer Apsis wird von einem reich verzierten Stuckgewölbe überspannt.

Im Jahr 2017 wurden umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt, die die ursprüngliche Farbgebung wieder zum Vorschein brachten. Das strahlende Weiß der Stuckarbeiten, das zarte Ocker  und die durch diese Farben erzielte Tiefenwirkung wurden durch die Entfernung von Staub, Ablagerungen und Ruß von Kerzen, die sich im Laufe der Zeit angesammelt hatten, hervorgehoben.

Eine interessante Tatsache: Das Schlüsselloch im Tor des Priorats der Malteserritter bietet den berühmtesten und eindrucksvollsten Blick auf den Petersdom. Wenn man durch diesen berühmten Spalt schaut, kann man einen fantastischen Blick auf die Kuppel des Petersdoms genießen, die von den Hecken der Gärten des Priorats eingerahmt wird.