Der Bunker und die Luftschutzbunker der Villa Torlonia

Der Bunker und die Luftschutzbunker der Villa Torlonia, die im April 2024 nach Abschluss der Wartungsarbeiten wiedereröffnet werden, bieten einen neuen Ausstellungsparcours, der das Leben von Mussolini und seiner Familie in der Villa Torlonia dokumentiert und die Möglichkeit bietet, die dramatischen Momente eines Luftangriffs durch eine immersive Multimedia-Erfahrung nachzuerleben.

Dank baulicher und technischer Maßnahmen sind diese Orte, deren Räume mit originalen Ausstattungsgegenständen aus der Zeit ausgestattet sind, in völliger Sicherheit zu besichtigen.

Die Besucherroute ist auch mit Material angereichert, das philologisch mit der Funktion der Orte übereinstimmt, so dass es leichter zu lesen und zu verstehen ist.

Geschichte in Kürze

Zwischen 1929 und 1943 war die Villa Torlonia die Privatresidenz von Benito Mussolini und seiner Familie, bestehend aus seiner Frau Rachele und den Kindern Edda, Vittorio, Bruno, Romano und der kleinen Anna Maria. Ab 1940, mit dem Kriegseintritt Italiens und den ersten Bombenangriffen, wurden in der Villa drei unterirdische Bauten errichtet, um den damaligen Regierungschef vor möglichen Luftangriffen zu schützen. Die Flugabwehr- und Gasschutzbauten in der Villa Torlonia sind wie folgt (in chronologischer Reihenfolge):

Der Luftschutzkeller unter dem sogenannten Fucino-Teich

Der erste Schutzraum, der 1940 eingerichtet und bis Ende desselben Jahres genutzt wurde, entstand durch die Umgestaltung der Räume eines alten unterirdischen Kellers, der sich unter dem so genannten Fucino-Teich in der Nähe des Theaters befand. Er war mit doppelten Panzertüren und einem Gasfilter- und Luftregenerierungssystem ausgestattet, das mit einer Handkurbel betrieben wurde. Die Beleuchtung war batteriebetrieben und im Inneren befanden sich eine Toilette, ein Telefon mit einer Direktleitung für Mussolini, eine Erste-Hilfe-Station und ein Bettgestell mit Matratze. Bald wurde geplant, unter dem Casino Nobile stärkere und sicherere Strukturen zu errichten.

Der Luftschutzbunker des Casino Nobile

Der Luftschutzbunker wurde 1941 gebaut und 1942 und 1943 genutzt. Er war funktioneller als der Luftschutzkeller und befand sich im Untergeschoss des Casino Nobile-Gebäudes. Die Räume wurden mit 120 cm Stahlbeton verstärkt und mit einem Reinigungs- und Luftaustauschsystem ausgestattet.

Der Bunker der Villa Torlonia

Der Entwurf des Panzerbunkers und der Baubeginn erfolgten Ende 1942. Er wurde bis zu einer Tiefe von sechseinhalb Metern unter dem Vorplatz vor dem Casino Nobile ausgehoben. Der Bunker hat einen kreuzförmigen Grundriss und kreisförmige Tunnel, die durch eine vier Meter dicke Stahlbetondecke geschützt sind. Der Bunker blieb unvollendet, denn als Mussolini am 25. Juli 1943 abgesetzt und verhaftet wurde, waren die Ausbauarbeiten noch nicht abgeschlossen. Es fehlten noch die wasserdichten Panzertüren, die äußere Abdeckung des Schachts, die technischen Einrichtungen (z.B. das Belüftungssystem) und die Sanitäranlagen. Die Verzögerungen waren auf die Schwierigkeiten beim Aushub zurückzuführen: die Festigkeit des Bodens in der Nähe des Palazzo stellte sich als ungenügend heraus, was bedeutete, dass die Fundamente doppelt so tief wie geplant gesetzt werden mussten. Wäre er fertig gestellt worden, hätte es sich um den sichersten Bunker Italiens gehandelt, der zum Schutz einer Einzelperson gebaut worden war.

Der Bunker und die Luftschutzbunker können nur mit einer Führung besichtigt werden. Für alle Informationen, Öffnungszeiten, Zugang und zum Kauf online: museiincomuneroma.vivaticket.it