Der Torre della Moletta und das archäologische Gebiet des Circus Maximus

Der Torre della Moletta, auch Turris in Capite Circi oder Turris de Arco genannt, befindet sich innerhalb des archäologischen Komplexes des Circus Maximus und wurde so genannt, weil er in der Nähe einer Mühle (Mola auf Italienisch) stand, die vom Wasser des „Fosso di San Giovanni“ angetrieben wurde. Der Turm, der mindestens seit 1145 im Besitz der Familie Frangipane war, hat einen quadratischen Grundriss, ist aus Tuffstein mit Kalksteinplatten, Feuerstein und unregelmäßigen Ziegelschichten gebaut; er war von bescheidenen Gebäuden umgeben und muss Teil eines Befestigungssystems gewesen sein, das 1943 abgerissen wurde.

Der Circus Maximus entstand im Murcia-Tal und wurde erstmals unter Julius Cäsar gebaut; er war 600 Meter lang und 140 Meter breit. Er war Schauplatz von Wettkämpfen, die zusammen mit den Gladiatorenspielen die beliebtesten Spektakel in Rom waren; die Protagonisten, die Wagenlenker, waren die Lieblinge des Volkes. Der Zirkus wurde auch für Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem politischen, sozialen und religiösen Leben der Stadt genutzt, wie Triumphe, Prozessionen und öffentliche Hinrichtungen.

Mehrmals durch Brände zerstört, wurde der Circus Maximus unter Kaiser Trajan im 2. Jahrhundert n. Chr. fast vollständig wiederaufgebaut, und aus dieser Zeit stammen die meisten der heute sichtbaren Strukturen. Im Jahr 357 n. Chr. ließ Kaiser Konstantin II. dort einen gigantischen Obelisken errichten, der sich heute im Lateran befindet. Der Circus wurde bis in die erste Hälfte des 6. Jahrhunderts genutzt; später wurde er als landwirtschaftliche Nutzfläche verwendet, und ab dem 19. Jahrhundert wurden dort die Einrichtungen und Lagerhäuser des Gazometro untergebracht. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen die Arbeiten an der archäologischen Promenade.

In den 1930er Jahren wurden Ausgrabungen durchgeführt, die einen großen Teil des Halbkreises und die Überreste des Titusbogens ans Licht brachten. In der unmittelbaren Nachkriegszeit verwandelte sich das Gebiet in eine Grünanlage, in der die antiken Strukturen weitgehend aufgegeben wurden.

Die 2016 abgeschlossenen archäologischen Untersuchungen und Restaurierungsarbeiten, die von Roma Capitale, Sovrintendenza Capitolina ai Beni Culturali mit dem technischen Beitrag von Zetema Progetto Cultura durchgeführt wurden, haben dem Denkmal durch die Schaffung neuer Besucherwege und Beleuchtungssysteme eine neue Lesbarkeit verliehen.

CIRCO MAXIMO EXPERIENCE

Dank eines innovativen Projekts zur Erweiterung der Augmented Reality (AR) und der Virtual Reality (VR) können Sie sich für eine neue Erfahrung entscheiden, die es Ihnen ermöglicht, den Zirkus in all seinen historischen Phasen zu besuchen und dabei interaktive Visualisierungstechnologien zu nutzen, die noch nie zuvor in einem so großen Freiluftbereich eingesetzt wurden. Mit CIRCO MAXIMO EXPERIENCE ist es möglich, das Leben des antiken Tals in einem kontinuierlichen Wechselspiel zwischen Gegenwart und Vergangenheit vor den Augen zu sehen.

Die Tour dauert etwa 40 Minuten und ist in sechs Sprachen verfügbar (Italienisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch und Russisch).

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite Circo Maximo Experience.